Vorteile von Fonds
Investmentfonds haben zunächst einmal den bereits angesprochenen Vorteil, dass
selbst mit geringem Kapitaleinsatz eine breite Streuung des investierten
Vermögens erzielt werden kann. Die Pleite eines Unternehmens, der Ausfall einer
Anleihe oder der Fehlgriff beim Erwerb einer Immobilie können als
Einzelinvestments zum Verlust eines großen Teils des eingesetzten Kapitals
führen. Im Rahmen eines Fonds, der in viele, zum Teil über 100 verschiedene
Vermögensgegenstände einer Anlageform investiert, fallen einzelne Ausfälle
dagegen kaum ins Gewicht.
Gerade für Anleger, die sich nur ungern mit ihren Finanzanlagen
auseinandersetzen, liegt ein weiterer Vorteil von Investmentfonds in ihrem
geringen "Betreuungsaufwand". Nach der Entscheidung für ein oder mehrere
Sondervermögen müssen sich Fondssparer mit der eigentlichen Geldanlage nicht
mehr auseinandersetzen. So entscheiden allein die Fondsmanager -
selbstverständlich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben sowie der in den
Anlageprospekten festgelegten Grenzen - in welche Werte das Fondsvermögen
investiert wird und wann Umschichtungen vorgenommen werden. Research,
Titelauswahl und strategische Entscheidungen liegen somit in den Händen
professioneller Kapitalmarktexperten.
Die Aktivitäten der Anleger können sich dagegen darauf beschränken, in
regelmäßigen Abständen die Kurs- und Risikoentwicklung des Fonds zu überprüfen.
Hat er die Erwartungen im Vergleich zu anderen Sondervermögen der gleichen
Klasse erfüllt? Außerdem ist zu untersuchen, ob der jeweilige Fonds nach wie vor
zu den persönlichen Anlagezielen sowie der restlichen Depotstruktur passt. Hat
sich der Aktienanteil durch starke Kursgewinne verschiedener im Depot
enthaltener Aktienfonds beispielsweise stark erhöht, könnte eine Umschichtung in
andere Fondsarten sinnvoll sein.
Ein weiterer Vorteil von Fonds stellte ihre Konstruktion als Sondervermögen dar.
So sind die einzelnen Fonds von einander sowie vom Vermögen der
Fondsgesellschaft strikt getrennt zu verwalten. Liquiditätsschwierigkeiten oder
gar die Pleite der Fondsgesellschaft sind zwar ärgerlich, haben aber keinen
direkten Einfluss auf den Wert der Fondsanteile und damit das Vermögen der
Anleger. Dies unterscheidet Investmentfondsanteile beispielsweise von
Investmentzertifikaten, bei denen es sich von ihrer rechtlichen Struktur her um
nichts anderes als Inhaberschuldverschreibungen handelt. So werden Besitzer von
Zertifikaten - ähnlich wie Anleihegläubiger - im Extremfall, also bei Pleite des
Emittenten, nur aus der Konkursmasse bedient.