Was sind Hedgefonds?
Erst Anfang 2004 wurden in Deutschland die ersten (Dach-)Hedgefonds zur
Platzierung beim breiten Anlegerpublikum zugelassen. Zuvor war eine direkte
Beteiligung für deutsche Privatanleger an den zum Teil sagenumwobenen
Konstrukten aus steuerlichen Gründen faktisch nicht möglich.
Im Gegensatz zu anderen Investmentfonds orientieren sich Hedgefonds nicht an
einem bestimmten Index, den es zu schlagen gilt. Vielmehr streben sie unabhängig
vom Trend der Anleihe- und Aktienmärkte stets ein möglichst hohes absolutes
Ertragsziel an.
Aus diesem Grund kann ihre Beimischung auch zu einer weiteren
Risikoreduzierung innerhalb eines gut strukturierten Depots führen. Ihren hohen
Renditeerwartungen konnten sie seit ihrer Einführung in Deutschland allerdings
noch nicht gerecht werden.
Um eine möglichst hohe absolute Rendite zu erzielen, bedienen sich Hedgefonds
diversen Instrumenten wie Aktien, Anleihen, Währungen, Optionen und Futures
sowie oft eines sehr hohen Kredithebels.
Bei der von Hedgefonds am häufigsten angewandten Investitionstechnik, der so
genannten Long/Short-Strategie, werden vermeintlich unterbewertete Aktien
gekauft (Long) und gleichzeitig vermeintlich überbewertete Unternehmensanteile
leer verkauft (Short). Ein erheblicher Teil des Marktrisikos kann auf diese
Weise ausgeschaltet werden.
Auf Arbitragestrategien spezialisierte Manager konzentrieren sich dagegen auf
Bewertungsdifferenzen zwischen ansonsten identisch ausgestatteten Wertpapieren.
Handelt es sich dabei um Anleihen, spricht man von Fixed Income Arbitrage. Die
Ausnutzung von Preisineffizienzen bei Wandelanleihen nennt sich dagegen
Convertible Bond Arbitrage. Dabei wird typischerweise eine Kaufposition in der
Anleihe und eine Verkaufsposition bei der Aktie eingegangen.
Bei ereignisbezogenen Strategien (Event Driven Strategies) werden Positionen mit
Blick auf unternehmerische Ereignisse, wie beispielsweise Fusionen, Übernahmen,
Restrukturierungen oder Konkurse aufgebaut. Die häufigste Form ist dabei die
Merger Arbitrage, also die Spekulation auf die tatsächliche Durchführung einer
Fusion und das damit verbundene Erreichen der angekündigten Umtauschrelation.
Besonders risikoreich sind Engagements, die auf globale Trendänderungen (Global
Makro Strategies) setzen.