Was ist ein Immobilienfond?
Immobilienfonds sind Sondervermögen, die mindestens 51 % des von ihnen
verwalteten Kapitals in bebaute und unbebaute Grundsstücke sowie Erbbaurechte
investieren. Sehen die Anlagebedingungen dies vor, ist auch die Investition in
Wohneigentumsrechte sowie in Anteile bestimmter Immobiliengesellschaften
möglich. Dabei wird der größere Teil des Vermögens meist in Büro- und
Gewerbeimmobilien investiert, da sie in der Regel ein besseres
Preis-/Ertragsverhältnis bieten, weniger Verwaltungsaufwand als Wohnimmobilien
verursachen und in größerem Umfang zur Finanzierung durch Fonds zur Verfügung
stehen.
Mindestens 5 % der Anlagegelder sind in täglich verfügbaren Mitteln zu halten.
Der Rest des Fondsvermögens kann auch in Geldmarkttiteln, festverzinslichen
Wertpapieren und anderen Investmentanteilen gehalten werden. Das
Fremdwährungsrisiko ist bei deutschen Immobilienfonds gesetzlich auf 30 %
begrenzt.
In der Vergangenheit glänzten viele Immobilienfonds mit relativ konstanten
Wertsteigerungsraten. Parallel zu den Kursverlusten am Aktienmarkt zwischen 2000
und Anfang 2003 hat ihre Beliebtheit bei deutschen Anlegern deshalb stark
zugenommen. Dies ging soweit, dass verschiedene Fonds mit der Investition der
ihnen zufließenden Anlagegelder kaum nachkamen und auch in weniger attraktive
Objekte investieren mussten. Insofern ist es zweifelhaft, dass die attraktiven
Renditen, die mit Immobilienfonds in der Vergangenheit zu erzielen waren, auch
in der näheren Zukunft zu realisieren sind.
Stärker noch als bei anderen Sondervermögen, rückt bei Immobilienfonds die
breite Streuung des eingesetzten Kapitals in den Vordergrund der Betrachtung. So
ist eine Direktinvestition in verschiedene Grundstücke und Gebäude dem
durchschnittlichen Privatanleger faktisch nicht möglich. Über einen
Immobilienfonds kann diese Anlageklasse dagegen bereits mit verhältnismäßig
geringen Beträgen in der individuellen Vermögensaufteilung berücksichtigt
werden. Gleichzeitig entfällt für den einzelnen Anleger der sonst mit
Immobilienengagements verbundene Verwaltungsaufwand. Zumindest bei offenen
Immobilenfonds besteht zudem die Möglichkeit, täglich über das investierte Geld
zu verfügen.
Zu den Unterschieden zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds siehe
"Was unterscheidet offene und geschlossene Fonds?"