Nachteile von Fonds
Ein wesentlicher Nachteil von Investmentfonds ist sicherlich darin zu sehen,
dass sich mit ihnen nur ganz bestimmte Markterwartungen umsetzen lassen. Von
wenigen Ausnahmen, wie beispielsweise Hedge- oder Futurefonds abgesehen, spielen
sie ihre Stärken insbesondere in steigenden Märkten aus. Bei fallenden
Assetpreisen oder in längeren Seitwärtsphasen ist mit ihnen dagegen in der Regel
keine attraktive Rendite zu erzielen. Nun mag ein guter Fondsmanager bei
rückläufigen Aktienkursen zwar besser abschneiden als der Markt, für den
Anleger, der mit einem entsprechenden Fonds im Jahr 2002 "nur" 35 %, statt wie
der Dax über 40 % verloren hat, kann dies aber nur ein schwacher Trost sein.
Hier bieten deshalb andere Anlagevehikel, wie beispielsweise Zertifikate,
deutlich bessere Möglichkeiten, unter Berücksichtigung der persönlichen
Risikoneigung die eigenen Erwartungen umzusetzen.
Die umfangreichen Genehmigungsverfahren, die Investmentfonds hierzulande
durchlaufen müssen, sind unter Anlegerschutzaspekten sicherlich durchaus zu
begrüßen. Andererseits nimmt das Procedere jedoch einen relativ langen Zeitraum
in Anspruch. Der Fondsbranche ist es damit nur schwer möglich, schnell und
flexibel auf neue Trends und Entwicklungen zu reagieren.
Auch der Gebührenaspekt kann als Nachteil angeführt werden. Aufgrund zum Teil
recht hoher Ausgabeaufschläge ist die Fondsanlage als Mittel- bzw.
Langfristinvestment zu betrachten. Für Anleger, die gerne selbst aktiv werden,
eigene Ideen umsetzen und auf Marktstimmungen kurzfristig reagieren wollen, sind
sie deshalb eher nicht geeignet.
Last but not least ist zudem die steuerliche Komponente zu berücksichtigen. So
führen Zins- und Dividendenzahlungen bei Investmentfonds regelmäßig zu Erträgen,
die vom Anleger - bereits ausgeschöpfte Freibeträge vorausgesetzt - mit dem
persönlichen Steuersatz zu versteuern sind. Bei vielen Zertifikatetypen, wie
beispielsweise Aktien- und Indexzertifikaten werden entsprechende Zahlungen
einfach gesprochen dagegen in Kurssteigerungen umgewandelt. Bei einer Haltedauer
von über einem Jahr (Ablauf der Spekulationsfrist) können sie nach derzeitiger
Gesetzeslage damit steuerfrei vereinnahmt werden. Unter steuerlichen
Gesichtspunkten stellt die Fondsanlage vielfach damit kein optimales Investment
dar.